IDU und Corona (Covid-19)

Liebe Freund*innen der IDU,

auch unsere Arbeit als Initiative wird in Folge der Corona-Pandemie vor neue Herausforderungen gestellt. Die geplante Gedenkveranstaltung am 14. April müssen wir leider absagen. Auch die Rundgänge und Informationsveranstaltungen, die wir für die kommenden Wochen geplant haben, sind erstmal verschoben.

Wir versuchen dennoch weiter zu arbeiten und die Zeit für Recherchearbeiten zu nutzen. Außerdem arbeiten wir an verschiedenen Online-Formaten, um die Geschichte des Dessauer Ufers und die Forderung nach einem Gedenkort weiter in die Öffentlichkeit zu bringen. Los geht`s mit einer virtuellen Alternative für die Gedenkveranstaltung am 14. April – genauere Infos folgen demnächst.

Liebe Grüße und bleibt gesund,

eure IDU

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Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnenund Antifaschisten (VVN-BdA)

Einige von euch haben es sicher schon mitbekommen, aber es kann nicht weit genug verbreitet werden: Die Berliner Finanzverwaltung hat der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnenund Antifaschisten (VVN-BdA) die Gemeinnützigkeit aberkannt. Neben den finanziellen Konsequenzen, die die Existenz der VVN-BdA bedrohen, ist dies eine Abwertung ihres jahrzehntelangen Kampfes gegen Faschismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus.

Antifaschismus sollte sich nicht rechtfertigen müssen.
Antifaschistisches Engagemeint darf nicht bekämpft, sondern muss gefördert werden. Antifaschismus ist gemeinnützig!

Seht dazu auch den offenen Brief der VVN-BdA Ehrenvorsitzenden Esther Bejarano an Olaf Scholz:

Offener Brief von Esther Bejarano an Olaf Scholz. Das Haus brennt – und sie sperren die Feuerwehr aus!

Die Initiative Dessauer Ufer erklärt sich klar solidarisch mit der VVN-BdA und ist darum Mitunterzeichnerin der Erklärung des Bündnis #unteilbar.

Es existiert dazu bereits eine Petition gegen die Entscheidung der Finanzverwaltung, zu finden unter:

https://www.openpetition.de/petition/online/die-vvn-bda-muss-gemeinnuetzig bleiben#petition-main

Erklärung_unteilbar_Antifaschismus

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Offenes Treffen- neuer Termin

Liebe Freund*innen der Initiative Dessauer Ufer,

nachdem unser letztes offenes Treffen relativ kurzfristig ausfallen musste, freuen wir uns, nun einen neuen Termin ankündigen zu können:

Am 04. Dezember um 19.30 Uhr laden wir alle Interessierten zu einem offenen Treffen ins Café im Kölibri (Hein-Köllisch Platz 11 auf St. Pauli) ein. Wir werden einen kurzen Input zur Geschichte des Lagerhaus G und der Arbeit unserer Initiative geben und möchten dann vor allem mit euch ins Gespräch kommen. Kommt also gerne vorbei, wenn ihr euch vernetzen wollt und/oder neugierig auf den aktuellen Stand und unsere Planungen seid.

Alle Infos auch hier: https://www.facebook.com/events/427420254816213

Wir freuen uns, euch kennenzulernen oder wiederzusehen.

 

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Gedenkveranstaltung am Lagerhaus G

25. Oktober 2019, 17:30 Uhr – Gedenkveranstaltung
Am 25.10.1944 kamen bis zu 150 männliche KZ-Häftlinge im Lagerhaus G infolge eines Bombentreffers im Krankenrevier des Außenlagers Dessauer Ufer ums Leben. Die SS hatte nicht für ausreichenden Luftschutz gesorgt und den Tod der Inhaftierten billigend in Kauf genommen.

An den Jahrestag ihres Todes, aber auch an verschiedene Geschichten des Überlebens möchten wir erinnern. Dazu wollen wir uns am 25.10. um 17.30 Uhr am Lagerhaus G am Dessauer Ufer (Dessauer Straße, Nähe S-Bahn Veddel) treffen. Es wird eine historische Einführung geben und einzelne Biografien sollen anhand von Berichten der Überlebenden vorgestellt werden.

Alle Infos auch HIER

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Forderungen für die zukünftige Nutzung des Lagerhaus G

Am 25.05.2019 sind wir mit einer antifaschistischen Fahrraddemonstration vom Stadthaus zum Lagerhaus G am Dessauer Ufer gefahren. Mit dem Motto ‚Erinnerungsorte aufbauen, Faschismus abreißen‘ haben wir Orte nationalsozialistischer und kolonialer Vergangenheit aufgesucht und für ein aktives Lernen und Erinnern demonstriert. Erinnern ist eine gegenwarts- und zukunftsbezogene Praxis, das haben wir mit 250 Demonstrant*innen lautstark formuliert und fordern, dass Erinnerungsorte sichtbar und erfahrbar in einer Gegewart sind, die sich dem Diskurs aufkeimender rechter Tendenzen stellen muss.

Das Lagerhaus G auf dem Kleinen Grasbrook kann ein Erinnerungs- und Lernort im Herzen der wachsenden Stadt Hamburg sein. Zugleich bietet das Gebäude die Chance den Bedürfnissen der angrenzenden Stadtteile Raum zu geben. Wir senden von unserer Demonstration Forderungen für die zukünftige Nutzung dieses Gebäudes und zeichnen das Bild eines stadtteilbezogenen Ortes, der Erinnern, Lernen und Begegnungen für eine solidarische Gesellschaft schaffen kann.

Die Forderungen für die zukünfitge Nutzung des Lagerhauses G:

IniDesUfer Nutzungskonzept

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Letzte Infos zur Demo

Am Samstag wird die antifaschistische Fahrraddemo vom Stadthaus mit Zwischenkundgebungen zum Lagerhaus G auf dem Kleinen Grasbrook ziehen. Hier Informationen zur Route, dem Programm und der Organisation.

Treffpunkt 17:30 Uhr am Stadthaus (Ecke Neuer Wall/Stadthausbrücke)

Ein kreativer, antifaschistischer Ausdruck und Fahrräder sind erwünscht. Parteiwerbung nicht.

Zwischenkundgebungen // Route:

  • Hannoverscher Bahnhof
  • Petersenkai
  • Freihafenelbbrücke
  • Abschlusskundgebung: Lagerhaus G /Dessauer Ufer (Dessauer Str.)

Abschlusskundgebung // KüfA // Konzert // Projektion

Wenn die Demo beim Lagerhaus G ankommt, gibt es nach einigen Informationen erstmal eine köstliche vegane KüfA (Küche für Alle).

Gegen 20:00 Uhr wird die Rapperin Marap mit weiteren special guests live performen.

https://www.facebook.com/asmarasworld

Anschließend stellt die Initiative Dessauer Ufer ein erstes mögliches zukünftiges Nutzungskonzept für das Lagerhaus G vor.

Das Ende wird eine Projektion setzen, die uns ermöglichen soll Zeitzeuginnen im Video zu erleben.

Ab 22 Uhr steht das Café Nova für eine After-Demo-Kneipe offen und alle sind eingeladen den Abend dort ausklingen zu lassen.

Wer nicht Teil der Demonstration sein kann aber die Initiative Dessauer Ufer trotzdem kennenlernen möchte, ist herzlich zum nächsten offenen Treffen eingeladen:

  1. Juni 2019 – 20:00 Uhr // Ort: Café Nova (Veddel)

Erinnerungsorte aufbauen, Faschismus abreißen!

 

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Aufruf zur Antifaschistische Fahrraddemo – Samstag 25.05.2019

 

Den Aufruf als PDF gibt es hier zum Download!

 

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Antifaschistische Fahrraddemo – Samstag 25.05.2019

Erinnerungsorte aufbauen – Faschismus abreißen!

Hiermit kündigen wir an, dass am 25. Mai eine Demonstration in Hamburg stattfinden wird, die den Fokus auf Erinnerungsorte und die Kämpfe darum setzt. Erinnern und kritisches Gedenken ist eine antifaschistische Praxis, ist Lernen für die Zukunft und eine Auseinandersetzung mit Hamburgs Verbrechensgeschichte. Mit einer Fahrraddemonstration vom Stadthaus, das im Nationalsozialismus für Folter und Verfolgung genutzt wurde, zum Lagerhaus G auf dem Kleinen Grasbrook, welches als Außenstelle des KZ Neuengamme u.a. für die Unterbringung von Zwangsarbeiter*innen herhielt, sollen aktuelle stadtpolitische Kämpfe um Erinnerungsorte aufgezeigt werden und gleichzeitig ein antifaschistisches Signal von der Straße gesendet werden.

Auftakt der Fahrraddemo ist Samstag, der 25.05. um 17:30.

Ort und weitere Informationen, sowie ein ausführlicher Aufruf mit Hintergrundinformationen zu der Route und den Erinnerungsorten folgen.

Save the date! Erinnerungsorte aufbauen – Faschismus abreißen!

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Aufruf zum Erhalt und zur Erschliessung des Lagerhauses G am Dessauer Ufer als Gedenkort

Angesichts des Umgangs der Stadt Hamburg mit ihren Gedenkorten, an denen die Verbrechen der Nationalsozialisten stattgefunden haben, möchten wir, die Initiative Dessauer Ufer, an einen Ort erinnern, der seit 1945 brach liegt und an dem sich ein weiteres Kapitel des von den Nazis verübten Unrechts ganz konkret erfahren lässt.

Das Lagerhaus G am Dessauer Ufer befindet sich auf dem Kleinen Grasbrook im ehemaligen Hamburger Freihafen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Veddel. Der Speicher, der ab 1903 im Rahmen der damaligen Hafenerweiterung als Tabaklager u.a. für Reemtsma errichtet wurde, diente im NS als Außenlager des KZ Neuengamme. Von Juli bis September 1944 wurden dort 1500 jüdische Frauen aus Tschechien und Ungarn, direkt anschließend bis Ende Oktober 1944 2000 männliche KZ-Häftlinge inhaftiert. Alle dort untergebrachten Häftlinge mussten im Rahmen des sog. „Geilenberg- Programms“ Bau – und Auffräumarbeiten verrichten, u.a. bei den Hamburger Wasserwerken, bei Mineralölfirmen und neben weiteren Hafenbetrieben auch bei der Reichsbahn.

Am 25.10.1944 starben bei einem alliierten Bombenangriff auf das Lagerhaus ca. 150 KZ-Häftlinge. In einer zweiten Phase wurde das Lagerhaus G ab 15.2.1945 mit 800 männlichen KZ-Häftlingen belegt. Neben der Nutzung als KZ-Außenlager gab es im Lagerhaus G auch ein Zwangsarbeitslager für Italienische Kriegsgefangene. Im Inneren des Gebäudes lassen sich bis heuten Spuren der damals Inhaftierten finden, z.B. in Form von Inschriften in Betonfragmenten samt Jahreszahl und Namensnennung. Auch ein von den Bewachern, zumeist Bedienstete des Hamburger Zolls, genutzter Verschlag samt Einrichtungsbestandteilen steht dort noch herum, bedeckt von einer dicken Staubschicht – unbeachtet und unerforscht.

Seit 1998 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Es wurde damals durch den Verkauf an einen privaten Eigentümer vor dem von der HHLA als letzte Eigentümerin bereits beschlossenen Abriss bewahrt. Lagerhaus G ist eines der letzten erhaltenen Bauwerke, die in Hamburg als KZ-Außenlager gedient haben. Wer in den letzten Wochen aufmerksam die Hamburger Presse verfolgt hat, weiß, dass das Dessauer Ufer auf dem Kleinen Grasbrook sich in einem Gebiet befindet, das für Stadtplaner und Investoren wie auch schon zu Zeiten der unsäglichen Hamburger Olympiabewerbung ganz weit oben auf der Liste der neu zu erschließenden Stadtgebiete steht. Allein das Grundstück, auf dem das Lageraus G steht, momentan noch im Besitz der HPA (Hamburg Port Authority), wird in diesen Kreisen mit einem aktuellen Verkehrswert von 50 Millionen Euro taxiert. Die Besitzverhältnisse des Lagerhauses G sind nach der Insolvenz seines letzten Besitzers umstritten. Das Gebäude selbst hat nach unseren Recherchen einen großen Sanierungsstau, der seit vielen Jahren, nicht zuletzt auch wegen des bestehenden Denkmalschutzes angemahnt, jedoch nur bedingt in Angriff genommen wurde. Es ist absehbar, dass der Grund und Boden, auf dem das Gebäude steht, in naher Zukunft der Hafencity AG zur weiteren Entwicklung überantwortet werden wird. Diese besitzt den Auftrag, jene Flächen wie im bereits realisierten Teil der Hafencity an Investoren zu verkaufen, die versuchen werden, den maximalen Profit aus den Grundstücken herauszuholen.

Wenn man sich daran erinnert, dass vor ein paar Jahren bei der gleichen Gemengelage fast die Reste des Hannoverschen Bahnhofs zerstört wurden, von dem aus die Sinti und Roma sowie die Juden der Stadt Hamburg in die Vernichtung deportiert wurden, kann man ahnen, welches Schicksal dem Lagerhaus G am Dessauer Ufer droht. Daher gilt es, dem drohenden Abriss durch HPA oder Hafencity AG bzw. einer Verwertung durch private Investoren samt einer stadthausartigen Privatisierung des Gedenkens entschieden entgegenzutreten. Wir fordern den Erhalt des Lagerhauses G sowie seine Erschliessung und Erforschung als Gedenkort. Dieses Gebäude darf nicht dem ungezügelten Geltungsdrang der Stadt Hamburg oder den Profitmaximierungsgelüsten etwaiger Investoren preisgegeben werden. Das Lagerhaus G muss als Gedenkort entwickelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wir schauen genau hin, was die Stadt am Dessauer Ufer plant und erwarten, dass sie an diesem Ort ihrer historischen Verantwortung endlich gerecht wird.

Initiative Dessauer Ufer

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