November: Offenes Labor im Münzviertel

IDU goes Münzviertel

Zeitkapsel Lagerhaus G

Offenes Labor zur Zukunft und Geschichte eines Hamburger Hafenspeichers

Wann? 04.-20.11.2021.

Wo? In der xpon-art (Repsoldstraße 45, 20097 Hamburg)

Kostenlos und offen für alle

Vom 4.-20. November 2021 veranstalten wir in der Galerie xpon-art die offenen Laborwochen zur Zukunft des Lagerhaus G – mit einem Überblick zum Lagerhaus G, Biografien ehemals Inhaftierter, Fotos, Plänen, Filmen und Audiomaterial, Utopien und Raum für eure Fragen, Ideen und Visionen. Am 18.11. findet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Erinnerungskultur heute“ statt. Zudem laden wir euch auch zu unseren Rundgängen durch die Ausstellung ein.

Das Lagerhaus G, ein 24.000 qm großer Speicher für Kolonialwaren wie Kaffee, Tabak und Tee, wurde ab 1903 auf dem Kleinen Grasbrook errichtet. In den Jahren 1944/45 war es als Außenlager des KZ Neuengamme Unterbringungsort für mehrere tausend Häftlinge. Kaum ein Ort im Stadtgebiet ist so geeignet, an das Ausmaß der NS-Zwangsarbeit im Hafen zu erinnern und damit eine Leerstelle in der Hamburger Erinnerungskultur zu füllen.

Wir möchten mit euch ins Gespräch kommen über eine Erinnerungskultur und Stadtplanung von unten und zur Diskussion stellen: Wie kann beides für das Lagerhaus G neu gedacht und umgesetzt werden? Wie können Erinnern und Gedenken mit einer gemeinwohlorientierten, solidarischen Zukunft verbunden werden? Wir laden dazu ein, sich in die Debatte einzubringen und über einen Ort zu informieren, an dem nur wenige Kilometer vom Münzviertel entfernt einst KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter interniert waren; einen Ort, der die Jahrzehnte nach Kriegsende fast unverändert überdauert hat, ohne je systematisch erforscht zu werden und der mittlerweile vom Verfall bedroht ist.

 

Veranstaltungen im Rahmen der Laborwochen:

Do. 11.11. 19 Uhr
Rundgang durch die Ausstellung mit dem Schwerpunkt: Geschichte des Lagerhaus G

Di. 16.11. 16-19 Uhr
Überlebende erinnern sich an Haft und KZ-Zwangsarbeit im KZ-Außenlager Dessauer Ufer. Ausgewählte Ausschnitte aus Interviews.
Rundgang durch die Ausstellung mit dem Schwerpunkt Audios. Wer waren die Überlebenden? Wie entstanden die Interviews? Welche Bedeutung können die Interviews für Forschung und Erinnerungskultur haben?

Mi. 17.11. 18:30 Uhr
Rundgang durch die Ausstellung mit dem Schwerpunkt: Geschichte des Lagerhaus G

Do. 18.11. 19 Uhr
Podiumdiskussion „Erinnerungskultur heute“ (
Aula Brecht-Schule, Norderstraße 163-165; 2G-Regeln)
Alle Infos unter: https://www.viertelzimmer.net/projekte/research-remind-react/

 

Öffnungszeiten der Ausstellung:

Di. 09.11. 18-21 Uhr
Mi. 10.11. 18-21 Uhr
Do. 11.11. 19-21 Uhr
Fr. 12.11. 18-21 Uhr

Mo. 15.11. 18-21 Uhr
Di. 16.11. 18-21 Uhr
Mi. 17.11. 18-21 Uhr
Do. 18.11. 18-21 Uhr
Sa. 20.11. 18-21 Uhr

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Vortrag der Initiative Dessauer Ufer beim Verein für Hamburgische Geschichte (10.11., 18 Uhr)

In Zusammenarbeit mit dem Museum für Hamburgische Geschichte

Wann? Mittwoch, 10. November 2021, 18 Uhr
Wo? Großer Hörsaal im Museum für Hamburgische Geschichte:

Das Lagerhaus G am Dessauer Ufer, ein 24.000 qm großes Speichergebäude, wurde ab 1903 auf dem Kleinen Grasbrook errichtet. In den Jahren 1944/45 diente es als zunächst als Frauen- und dann als Männer-Außenlager des KZ Neuengamme. Kaum ein Ort im Stadtgebiet ist so geeignet, an das Ausmaß der NS-Zwangsarbeit im Hafen zu erinnern und damit eine Leerstelle in der Hamburger Erinnerungskultur zu füllen. Die Initiative Dessauer Ufer setzt sich seit 2017 für die Einrichtung eines Gedenk- und Lernortes sowie für unkommerzielle Räume für die angrenzenden Stadtteile dort ein. Sie forscht zur Geschichte des ehemaligen Außenlagers und seiner Vor- und Nachgeschichte und vermittelt das Wissen in Veranstaltungen und Rundgängen. Der Vortrag fasst die bisherigen Ergebnisse zusammen und berichtet aus der aktuellen Arbeit.

Es gelten 3G-Regeln. Die Teilnahme ist nur bei Anmeldung an den Verein für Hamburgische Geschuchte möglich: vfhg@hamburg.de (Tel.: 040/68 91 34 64). Alle Infos auch hier: https://vfhg.de/veranstaltungen/vortraege-vhg.html

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Zeitkapsel Lagerhaus G – Review und Dank

Vom 21.9. bis 3.10. war die Initiative Dessauer Ufer mit der „Zeitkapsel Lagerhaus G“ im Freiraum des MK&G. In diesen zwei Wochen haben über 750 Menschen den Freiraum besucht. Das macht uns stolz und heißt für uns: Die Arbeit hat sich gelohnt (und sie geht weiter).

Wir haben viele spannende Gespräche mit Besuchenden geführt, gute Fragen und Impulse mitgenommen, über 10 Veranstaltungen (meist Rundgänge) organisiert, uns weiter vernetzen können und großartiges Feedback bekommen – auf unsere offenen Laborwochen im Freiraum und vor allem auf unser Anliegen: Das Lagerhaus G umgehend erforschen, den Bestand sichern, einen transparenten offenen Prozess mit allen relevanten Beteiligten starten, einen angemessenen Lern- und Gedenkort etablieren und das Haus für Bildungsarbeit und nichtkommerzielle Nutzung uneingeschränkt zugänglich machen.

Auch wenn die Bestandteile der Installation (die Modelle, Fotos, Kartentisch, Relikte und einiges mehr) nun erst einmal sicher eingelagert sind – sie waren ganz bestimmt nicht zum letzten Mal zu sehen. Wir sind vermutlich im November wieder andernorts präsent und wer die Zeitkapsel im Freiraum verpasst hat, bekommt demnächst wieder die Gelegenheit, sich zum Lagerhaus G, seiner Geschichte und seiner Zukunft, ein Bild machen.

Im Freiraum haben wir offene Fragen zum Umgang mit der Erinnerung, dem notwendigen Prozess der Gestaltung, der zukünftigen Nutzung und einigen weiteren zentralen Themen gestellt – viele von euch haben uns Postkarten mit ihren Antworten dagelassen. Diese werden wir als Stimme und Stimmungsbild der interessierten Stadtgesellschaft sowie als Ideen mitnehmen und weitergeben.

Ein:e Besucher:in schrieb: „Ich finde es ist eine sehr schöne Vorstellung, diesen Ort mit gemeinnützigen Projekten zu bespielen, die Menschen wieder zusammenbringen! In meinen Augen ist es sehr wichtig einen so ‚dunklen‘ Ort zu einem Zufluchtsort zu machen, dabei aber zu gedenken und zu erinnern, was im Lagerhaus G geschehen ist.“

Wir möchten uns nochmals sehr bedanken bei allen, die uns bei der Vorbereitung und im Freiraum unterstützt haben, insbesondere das Team des Freiraums selbst. Ohne die Förderung durch Neustart Kultur (BKM) und #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V. (BMI) wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.

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September: Offene Laborwochen im Freiraum des MK&G

IDU goes Freiraum@MKG #2

Zeitkapsel Lagerhaus G

Offenes Labor zur Zukunft und Geschichte eines Hamburger Hafenspeichers

Wann? 21.9.-3.10.2021

Wo? Im Freiraum des Museum für Kunst und Gewerbe (direkt am Hauptbahnhof, Steintorplatz, Hamburg)

Kostenlos und offen für alle
Hinweise zu den Zugangsregelungen des MK&G findet ihr hier
(Hierüber kann das kostenlose Freiraumticket schon im Voraus gebucht werden. Dies ist auch vor Ort noch möglich, solange die Höchstzahl an Besucher*innen nicht erreicht ist.)

Das Lagerhaus G, ein 24.000 qm großer Speicher für Kolonialwaren wie Kaffee, Tabak und Tee, wurde ab 1903 auf dem Kleinen Grasbrook errichtet. In den Jahren 1944/45 war es als Außenlager des KZ Neuengamme Unterbringungsort für mehrere tausend Häftlinge. Kaum ein Ort im Stadtgebiet ist so geeignet, an das Ausmaß der NS-Zwangsarbeit im Hafen zu erinnern und damit eine Leerstelle in der Hamburger Erinnerungskultur zu füllen. Doch von dieser Zukunft ist das Lagerhaus G weit entfernt.

Wir möchten mit euch ins Gespräch kommen über eine Erinnerungskultur und Stadtplanung von unten und zur Diskussion stellen: Wie kann beides für das Lagerhaus G neu gedacht und umgesetzt werden? Wie können Erinnern und Gedenken mit einer gemeinwohlorientierten, solidarischen Zukunft verbunden werden? Wir laden dazu ein, sich in die Debatte einzubringen und über einen Ort zu informieren, an dem nur wenige Kilometer vom MK&G entfernt einst KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter interniert waren; einen Ort, der die Jahrzehnte nach Kriegsende fast unverändert überdauert hat, ohne je systematisch erforscht zu werden und der mittlerweile vom Verfall bedroht ist.

Vom 21. September bis 3. Oktober finden im MK&G die offenen Laborwochen zur Zukunft des Lagerhaus G statt – mit einem Überblick zum Lagerhaus G, Biografien von inhaftierten Menschen, originalen Objekten, architektonischen Modellen, Fotos, Plänen, Filmen und Audiomaterial, Utopien und Raum für eure Fragen, Ideen und Visionen.

Programm

Wir bitten um Anmeldung zu den einzelnen Veranstaltungen an: initiative-dessauer-ufer@riseup.net


Mittwoch, 22.09.
16 Uhr (online):
Instagram-Rundgang mit Einblick in den Raum

Donnerstag, 23.9. 14 Uhr:
Rundgang durch den Freiraum mit Schwerpunkt „Geschichte des Lagerhaus G und Biografien“

Sonntag, 26.9. 12 Uhr Freitag, 24.09. 16:30 Uhr:
Rundgang durch den Freiraum mit Schwerpunkt „Zukunftsvisionen für das Lagerhaus G“

Samstag, 25.09. Sonntag, 26.09. individueller Start zwischen 13 – 15 Uhr, Dauer ca. 2 Stunden (Billhorner Mühlenweg 13):
„Walk with your neighbor!“ Multimedialer Audiowalk in Kollaboration mit dem Mikropol. Neben der Vermittlung von Hintergrundinformationen steht die sinnliche und assoziative Eigenerkundung des durchdrungenen Raumes, vom Mikropol zum Lagerhaus G, im Vordergrund. Parallel wird ein gleich konzipierter Audiowalk zu weiteren Orten der NS-Geschichte innerhalb Rothenburgsorts angeboten.

Dienstag, 21.9. 18 Uhr Montag, 27.09. 17 Uhr:
Zwischen Museum für Kunst und Gewerbe und Lagerhaus G – Radtour zu Orten der Zwangsarbeit 1944/45
(Treffpunkt am Haupteingang des MGK)

Dienstag, 28.09. 14 Uhr:
Rundgang durch den Freiraum mit Schwerpunkt „Geschichte des Lagerhaus G“

Dienstag, 28.9. 16 Uhr bis 17.30 (neu aufgenommen):
Einführung in die Audiostation.
In dieser Einführung werden die Interviews mit jüdischen weiblichen Überlebenden des KZ-Außenlagers Kaltenkirchen vorgestellt und es ist Raum für Rückfragen und Reflektion.

Mittwoch, 29.09. 14 Uhr:
Rundgang durch den Freiraum mit Schwerpunkt „Geschichte des Lagerhaus G und Biografien“

Donnerstag, 30.09. 16:30 Uhr 15:30 Uhr:
Rundgang am Dessauer Ufer
Wir geben einen Überblick über die Geschichte des Lagerhaus G, führen in die Geschichte der NS-Zwangsarbeit im Hafen ein und stellen Biografien ehemals Inhaftierter vor.
(Treffpunkt S Veddel (Ausgang Wilhelmsburger Platz))

Donnerstag, 30.09. 18:30 Uhr (neu aufgenommen):
Rundgang durch den Freiraum mit Schwerpunkt  „Bau- und Nutzungsgeschichte“

Freitag, 01.10. 16 Uhr:
Rundgang durch den Freiraum mit Schwerpunkt „Zukunftsvisionen für das Lagerhaus G“

Unsere Kooperation mit dem Freiraum wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dis/Kontinuitäten – Sichtbarkeit und Sichtbarmachung jüdischen Lebens im MK&G“ finanziert. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie durch #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.

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Neuer Podcast: Nein gesagt. Italienische Militärinternierte in Hamburg 1943-45

Als Teil der Projektgruppe italienische Militärinternierte in Hamburg 1943-45 (https://imiinhamburg.wordpress.com/) haben wir einen Podcast zu den Militärinternierten in Hamburg erarbeitet.

Darin besuchen wir Orte, an denen italienische Militärinternierte inhaftiert waren oder zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden, oder treffen Menschen aus Initiativen und Gruppen, die sich für die Erinnerung an sie oder für ihre bis heute ausstehende Entschädigung einsetzen. Den Podcast findet ihr hier: https://nein-gesagt-podcast.de/ sowie bei Spotify und Apple Podcasts.

Die erste Folge veröffentlichen wir am 8. September, denn am 08.09.1943, an diesem Tag vor 78 Jahren, wurde der Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten verkündet. Wen die Nationalsozialisten als italienische Militärinternierte bezeichneten, was das Datum mit der Geschichte der Militärinternierten zu tun hat und woher der Name unseres Podcasts kommt, erklären wir in der ersten Folge: https://nein-gesagt-podcast.de/episoden/

Außerdem stellen wir das italienische  Ehrenmal auf dem Friedhof Öjendorf vor. Ungefähr 5.800 Italiener_innen, die zwischen 1943 und 1945 in Norddeutschland als Zwangsarbeiter_innen, KZ-Häftlinge, Militär- oder Zivilinternierte umgekommen sind, sind hier begraben.

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12.09., 14 Uhr: Rundgang am Lagerhaus G (Dessauer Ufer), Treffpunkt S Veddel (Ausgang Wilhelmsburger Platz)

Das Lagerhaus G am Dessauer Ufer, ein von 1903-1907 erbautes Speichergebäude auf dem Kleinen Grasbrook, war in den Jahren 1944/45 ein Außenlager des KZ Neuengamme sowie ein Lager für Kriegsgefangene. Als Initiative Dessauer Ufer setzen wir uns für einen Gedenk- und Lernort sowie für unkommerzielle Räume für die angrenzenden Stadtteile dort ein.

Beim Rundgang geben wir einen Überblick über die Geschichte des Lagerhaus G, führen in die Geschichte der NS-Zwangsarbeit im Hafen ein und stellen Biografien ehemals Inhaftierter vor.

Um Anmeldung an initiative-dessauer-ufer@riseup.net wird gebeten.

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Besuch der ANEI: Kundgebung am Lagerhaus G (08.09., 17:30)

Vom 06.-10.09. besucht die italienische Organisation ANEI, die nach 1945 von ehemaligen italienischen Militärinternierten gegründet wurde, die Projektgruppe „Italienische Militärinternierte in Hamburg 1943-45“, ein Zusammenschluss von Initiativen und Einzelpersonen, der sich mit der Geschichte der italienischen Militärinternierten in Hamburg beschäftigt und in der auch wir als Initiative Dessauer Ufer aktiv sind. Am Lagerhaus G wird am 08.09., dem Jahrestag der Verkündung des Waffenstillstands zwischen Italien und den Alliierten 1943, um 17:30 eine Kundgebung stattfinden.

Alle Infos hier: https://imiinhamburg.wordpress.com/2021/08/25/presse-info-zum-besuch-von-anei-in-hamburg-vom-6-bis-10-september-2021

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Nun online: Unsere Veranstaltung mit Helen Epstein

Die Aufzeichnung unserer Veranstaltung mit Helen Epstein, die wir vor knapp zwei Wochen im Freiraum des Museum für Kunst und Gewerbe durchgeführt haben, ist nun online:

 

Die Autorin und Journalistin Helen Epstein hat vergangenes Jahr posthum die Autobiografie ihrer Mutter Franci Rabinek Epstein herausgebracht. Diese war Überlebende mehrerer nationalsozialistischer Konzentrationslager, unter anderem des Neuengammer Außenlagers Dessauer Ufer in Hamburg. Franci Epstein hatte ihre Memoiren bereits Mitte der 1970er Jahre verfasst und darin explizit ihre Erfahrungen als Frau beschrieben. Alle Verlage lehnten ihr Buch damals ab. Ihre Tochter Helen Epstein hat mehrere Bücher zu den Folgen des Traumas der Shoah in den nachfolgenden Generationen (unter anderem: „Die Kinder des Holocaust“) geschrieben und nun die Memoiren ihrer Mutter unter dem Titel „Franci’s War“ veröffentlicht, die mittlerweile in sieben Sprachen übersetzt sind.
Im Gespräch mit uns spricht Helen Epstein über ihre eigenen Bücher, das Buch ihrer Mutter und ihre Beweggründe, sich nun für eine Veröffentlichung einzusetzen.

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IDU goes Freiraum@MKG – Auftakt

Auftakt zum Offenen Labor „Zeitkapsel Lagerhaus G“

wann? 1.-6.6.2021, jeden Tag 10-18 Uhr
wo? im „Freiraum“ des Museum für Kunst und Gewerbe (am Hauptbahnhof)
Kostenlos und offen für alle

Jetzt, wenn die Museen wieder öffnen, wollen auch wir, die Initiative Dessauer Ufer (IDU), die Diskussion um die Zukunft des Lagerhaus G in den physischen Raum zurückholen. Den Auftakt bildet ein offener Raum im „Freiraum“ des Museum für Kunst & Gewerbe vom 1.-6.6.2020, in dem sich Interessierte und Neugierige zum aktuellen Stand informieren und die IDU kennenlernen können.

Pandemiebedingt kann der Freiraum aktuell leider nur von wenigen Personen gleichzeitig besucht werden – dafür bucht bitte kostenlos ein Zeitfenster unter https://tickets.mkg-hamburg.de.  Kommt vorbei – und wenn das nicht geht, schaut online nach: Die ganze Woche wird auf unseren Social-Media-Kanälen begleitet.
Die Lesung mit Helen Epstein wird am 3.6. online stattfinden (siehe dazu auch das Facebook-Event ).

->>> Nach dem Sommer erwartet euch die IDU im Freiraum mit vollem Programm: Vom 21. September bis 3. Oktober finden im MK&G die offenen Laborwochen zur Zukunft des Lagerhaus G statt – mit einem Überblick zum Lagerhaus G, Biografien von inhaftierten Menschen, originalen Objekten, mehreren architektonischen Modellen, Fotos, Filmen und Audiomaterial, Utopien und Raum für eure Fragen, Ideen und Visionen. Weitere Infos werdet ihr ab Anfang September hier finden.

Unsere Kooperation mit dem Freiraum wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dis/Kontinuitäten – Sichtbarkeit und Sichtbarmachung jüdischen Lebens im MK&G“ finanziert. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie durch #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.


Programm

Do, 3.6.2021

19-21:00 / Online / Zoom

Im Gespräch: Die Initiative Dessauer Ufer mit Helen Epstein

Helen und Franci Epstein in den 1970ern in NYC (Foto: Helen Epstein)

Die Autorin und Journalistin Helen Epstein hat vergangenes Jahr die bereits 1974 verfasste Autobiografie ihrer Mutter Franci Rabinek Epstein herausgebracht. Diese war Überlebende mehrerer nationalsozialistischer Konzentrationslager, unter anderem des Außenlagers Dessauer Ufer. Im Gespräch mit Lucy Debus und Lisa Hellriegel (beide Initiative Dessauer Ufer) spricht Helen Epstein über das Buch ihrer Mutter und ihre Bewegründe, sich für eine Veröffentlichung einzusetzen.

Das Gespräch findet in englischer Sprache und auf Zoom statt. Je nach pandemischer Lage auch als Übertragung im Freiraum.
Anmeldung zur Veranstaltung via Mail an freiraum@mkg-hamburg.de


Das Lagerhaus G, ein 24.000 qm großer Speicher für Kolonialwaren wie Kaffee, Tabak und Tee, wurde ab 1903 von der Hamburger Freihafen-Lagerhaus Gesellschaft am Saalehafen auf dem Kleinen Grasbrook errichtet. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte neben anderen die Firma Reemtsma das Lagerhaus G als Rohtabaklager. In den Jahren 1944/45 war es als Außenlager des KZ Neuengamme Unterbringungsort für mehrere tausend Häftlinge, die bei der Trümmerbeseitigung kriegswichtiger Industriebetriebe und Infrastruktur eingesetzt wurden. Kaum ein Ort im Stadtgebiet ist so geeignet, an das Ausmaß der NS-Zwangsarbeit im Hafen in all seinen Facetten, vom Einsatz der KZ-Häftlinge über den der italienischen Militärinternierten bis zu anderen Zwangsarbeiter*innen zu erinnern und damit eine Leerstelle in der Hamburger Erinnerungskultur zu tilgen.

Auf dem Kleinen Grasbrook soll ab 2024 der nächste Teil der Hafencity gebaut werden, und somit rückt das Lagerhaus G aus dem Off eines aufgegebenen Hafenteils in den Fokus aktueller Stadtplanung.

Die Initiative Dessauer Ufer (IDU) setzt sich seit 2017 für den Erhalt und die Sanierung des Lagerhaus G sowie für die Einrichtung eines Lern- und Gedenkortes im Gebäude ein. Sie weist deutlich auf die historische Verantwortung der Stadt Hamburg für das Haus hin. Die IDU besteht aus einem Kreis von Historiker*innen, Künstler*innen, Bildungsarbeiter*innen, Architekt*innen, Stadtteilaktiven, Antifaschist*innen und All-rounder*innen. Die IDU forscht intensiv zum Lagerhaus G, führt vor Ort Gedenkveranstaltungen und Rundgänge durch und entwickelt eigene Vorschläge für seine künftige Nutzung.

Im Freiraum möchten wir die Ergebnisse unserer Arbeit durch verschiedene mediale Aufbereitungen, wie etwa Filme und Audiobeiträge, Texte, Fotos und Pläne, präsentieren und in partizipativen Formaten zur Diskussion stellen. Ein detailliertes Schnittmodell soll dabei die Ausmaße des Lagerhaus G aufzeigen sowie einen Eindruck der Innenansicht geben. Ebenso sollen die historischen Gleichzeitigkeiten des Lagerhaus G und des MK&G thematisiert werden.

Wir möchten mit euch ins Gespräch kommen über eine Erinnerungskultur und Stadtplanung von unten und zur Diskussion stellen: Wie kann beides für das Lagerhaus G neu gedacht und umgesetzt werden? Wir laden dazu ein, sich an Workshops zu beteiligen, Vortragsveranstaltungen und Exkursionen zu besuchen und sich über einen Ort zu informieren, an dem nur wenige Kilometer vom MK&G entfernt einst KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter interniert waren; einen Ort, der die Jahrzehnte nach Kriegsende fast unverändert überdauert hat, ohne je systematisch erforscht zu werden und der mittlerweile vom Verfall bedroht ist.

Die IDU tritt dafür ein, das Lagerhaus G für die Stadtgesellschaft zu öffnen und zu einem Ort der Begegnung zu machen. Das Haus hat mehr als eine Geschichte zu erzählen, über die Stadt, über den Hafen. Wir rufen dazu auf, Visionen und Konzepte zu entwickeln, die das Haus mit Leben füllen und zugleich seine Vergangenheit offenlegen und erfahrbar machen.

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Vortrag: Gedenkstätte Lager Sandbostel

Unser Vortrag auf der Tagung der Gedenkstätte Lager Sandbostel vom 17.04.2021 ist nun hier abrufbar:

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