Italienische Militärinternierte am Dessauer Ufer

Ab September 1943 waren tausende italienische Militärinternierte (kurz IMI) in den Lagerhäusern F und G am Dessauer Ufer untergebracht. Als IMI bezeichneten die Nationalsozialisten italienische Soldaten, die die Wehr-macht nach dem Sturz der faschistischen Mussolini-Regierung im Sommer 1943 und dem Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten gefangen genommen hatte. Sie hatten sich geweigert, den Kampf auf deutscher Seite fortzusetzen. Mindestens 600.000 wurden nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt, über 12.500 nach Hamburg. Infolge der Haft- und Arbeitsbedingungen kamen zehntausende IMI ums Leben. Überlebende und Angehörige setzen sich für eine Erinnerung an die IMI und die bis heute ausbleibende Entschädigung ein.

Das Mahnmal bei den Wasserwerken auf Kaltehofe wurde auf Initiative von Manfred Hessel-Stahl aufgestellt, dessen Vater Luigi Cremaschi als IMI unter anderem am Dessauer Ufer inhaftiert war.
Foto: Jonas Jakubowski